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Immer der Sonne nach…

Vom 17. April bis zum 21.April 2023 stand nach Corona endlich wieder eine gemeinsame Studienfahrt auf dem Programm. Die 18 Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrkräfte haben Freiburg als ihr Ziel für die gemeinsame Studienfahrt ausgesucht. Warum? Natürlich der Sonne wegen, aber vor allem, weil sich die Klasse gerade schwerpunktmäßig mit dem Thema erneuerbare Energien beschäftigt und konkrete Lerninhalte an realen und praktischen Möglichkeiten lernen wollte. 

Wenn es um erneuerbare Energien geht, hat die sonnenreichste Stadt Deutschlands einiges zu bieten: Jede Menge Solarzellen auf den Hausdächern, auf öffentlichen Gebäuden und auf den Dächern des Vauban Viertels, die Wasserkraftanlagen der Dreisam, Plus-Energie-Häuser, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen, und das neue Rathaus, das das erste mit einem Null-Energie-Konzept ist, und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE das größte Solarforschungsinstitut Europas. 
(Foto 1: Zu Besuch im Vauban Viertel Freiburg)
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Zunächst einmal stand die Anreise an und die führte die Schüler der Mittelstufe nach Heidelberg zu dem Mutterkonzern der heimischen Firma Busch Jaeger. Bei ABB konnten die Schüler neben Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten die Herstellung von Fehlerstrom-Schutzschaltern und die Umsetzung der Elektromobilität erleben. Pro Tag werden in Heidelberg 85.000 Fehlerstrom-Schutzschalter produziert. Dabei standen thematische Akzente zu der erneuerbaren Energie aus dem Elektrotechnikunterricht zur Diskussion. Nun führte der Weg entlang des Rheins die angehenden Abiturienten durch das Bühlertal hin nach Freiburg im Breisgau. Am Schwabentor in Freiburg begann direkt eine Stadtführung. Neben der Frage zur Urbanisierung und der historischen Bedeutung Freiburgs vom Mittelalter bis zur Gegenwart, wurde auch die religiöse Entwicklung der Region am Freiburger Münster bei herrlichem Sonnenschein debattiert. 

Der zweite Tag stand ganz Zeichen der Klimaneutralität. Bevor es zum Vaubanviertel / Green City ging besuchten die Schüler die Wasserkraftanlage am Sandfangweg an der Dreisam. Die schneckenförmige Energiegewinnungsanlage versorgt alleinig das Studentenwohnheim in Littenweiler mit Strom. Dabei beeindruckend die ökologische Einbindung der Anlage. Das Vaubanviertel, das in den 1990er Jahren begonnen wurde, ist hierfür ein weiteres Beispiel. Aus einer Vision engagierter Bürger entstand ein Wohnviertel, das eine innovative umweltpolitische Stadtentwicklung mit sozialen und verkehrspolitischen Zielen nachhaltig und einwohnerfreundlich verbindet. Für die hohe Lebensqualität der über 5000 Einwohner des Stadtteils sorgen nicht nur die vielfältigen Konzepte des Lebens und Arbeitens im Viertel und viele Einkaufsmöglichkeiten direkt vor Ort, sondern auch die umsichtige Gestaltung der sogenannten Grünspangen und Erhaltung alten Baumbestandes und die vorgeschriebenen Gründächer, die dafür sorgen, dass die Natur im Viertel ihren Platz hat und dem Beinamen Green City seine Berechtigung verleiht. Dabei werden Kleintieranlagen gehalten und die Schüler erfuhren in einem Fachgespräch den Mehrwert der Geflügelhaltung. 

Der Besuch des Augustinermuseums stand im Bezug zum Unterricht im Fach Gesellschaftslehre mit Geschichte. Was haben wir mit dem deutschen Kolonialismus zu tun? Noch immer profitieren wir ökonomisch, politisch und kulturell von den Strukturen der Unterdrückung und Ausbeutung, die vor 1919 geschaffen wurden. Damals waren Menschen aller Bevölkerungsschichten von der Rassenideologie überzeugt. Ein Gefühl geistiger und kultureller Überlegenheit gegenüber anderen, insbesondere nichteuropäischen Menschen war weit verbreitet. Und heute? Welche Vorurteile und Verhaltensmuster wurden – unbewusst oder sogar bewusst – über Generationen hinweg weitergegeben? Wie äußern sie sich in unserem Alltag? Bei der Museumsführung arbeiteten die BKT-Schüler die kolonialen Verflechtungen auf und konnten letztlich das eigene Handeln hinterfragen. Am Ende des Tages stand noch ein Besuch bei der Badischen Zeitung an und ein Einblick hinter die Kulissen der Redakteure. Dabei konnte live beim Andruck der morgigen Tageszeitung zu geschaut werden. Aber auch die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung im Bereich Marketing- und Pressewesen zeigten sich dabei auf. Beeindruckend das täglich 120.000 Zeitungen im trocken Druckverfahren produziert werden, damit ist die Badische Zeitung eine zertifizierte umweltfreundliche Produktionsstätte. In einer spannenden Plenumsrunde wurden nicht nur der Einfluss von KI auf die klassischen gedruckten Informationsquellen wie Zeitschriften und Zeitungen behandelt, sondern auch die Frage von Nutzen und Zukunft von Sozialen Medien hinterfragt. 
(Foto 2: BKT-Schüler im Europaparlament Strasbourg)
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Studium an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg!? 
Die Schülerinnen und Schüler mit dem Mathematik Leistungskurslehrer Andreas Löwen bekamen am heutigen Tag einen exklusiven Einblick in das Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen des Fraunhofer ISE, dass die perfekte Arbeitsumgebung zur Entwicklung von neuen Solarzellenstrukturen und Prozessen bietet. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie wichtig die weitere Erhöhung des Wirkungsgrades von Solarzellen ist, da dies unmittelbar einen positiven Effekt auf die Kostenreduktion der photovoltaischen Stromgewinnung hat. Prof. Stefan Glunz, Professor für Photovoltaische Energiekonversion an der Technischen Fakultät, der gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) zu innovativer Photovoltaiktechnologie forscht, nahm die Gruppe mit auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Photovoltaik und ermöglichte auch den Einblick in einen „Reinraum“. An der Technischen Fakultät haben sie jedenfalls hervorragende Möglichkeiten, ihre ohnehin schon vorhandenen Kenntnisse aus der Informatik, dem Maschinenbau und der Elektrotechnik weiter auszubauen. Mirko Schäfer, Fachstudienberatung Sustainable Systems Engineering, und Kerstin Steiger-Merx, Referentin Marketing & PR, haben den Schülerinnen und Schüler gezeigt, was mit unseren zukunftsorientierten Studiengängen Informatik, Embedded Systems Engineering, Mikrosystemtechnik und Sustainable Systems Engineering alles möglich ist. Fundiertes Fachwissen und praktische Kenntnisse an einer forschungsstarken Fakultät mit eigenem Reinraum und Hightech-Laboren, erstklassige Qualität der Lehre sowie ein umfangreiches Serviceangebot erwartet die Studierenden. Mit unserer bundesweit einmaligen Konstellation aus dem Institut für Informatik, Institut für Mikrosystemtechnik und Institut für Nachhaltige Technische Systeme, die Kooperation mit fünf Fraunhofer-Instituten und den Hahn-Schickard-Instituten sowie durch den Kontakt zu zahlreichen Wirtschaftsunternehmen ergeben sich hervorragende Möglichkeiten für Praktika, Abschlussarbeiten oder den Berufseinstieg in top bezahlte Jobs. 

(Foto 3: auf der Suche nach dem mumifizierten Ochsenkopf im Dachstuhl des Bauernhauses – Ein Symbol für Schutz und Kraft)
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Nun führte der Weg nach Strasbourg zum einen stand auch hier eine Stadtführung auf dem Programm und die sakrale Baukunst des Münsters wurde hier vertieft vorgestellt. Bereits im Religionsunterricht wurden die Baustile und Epochen behandelt, die nunmehr anhand konkreter Beispiele erörtert wurden. Der Höhepunkt stellte allerdings der Besuch des Europaparlamentes dar. Durch die recht guten französischen Kenntnisse der Schüler aus dem Unterricht gelang eine recht gute Konversation. Herr Alex Heye beeindruckte nicht nur durch seinen Vortrag, sondern auch durch das Aufweisen von zwölf unterschiedlichen Sprachen, die er fließend der Besuchergruppe vorstellte. Der Besuch selbst im Parlament war ein absolutes Highlight. Glücklicherweise zeigte sich das Parlament im „vollen Haus“, da neben Debatten auch Abstimmungen auf der Agenda standen. 

Durch die sehr guten Kooperationskontakt zu der Fachhochschule Südwestfalen hatten die Gruppe im Anschluss die einmalige Möglichkeit die Firma Herrenknecht zu besuchen. Die Mobilität von Menschen und Gütern stellt hohe Anforderungen an die Logistiksysteme der Zukunft. Herrenknecht ist entscheidend daran beteiligt, moderne unterirdische Verkehrsinfrastrukturen zu schaffen, wie zum Beispiel den Bau des Gotthardtunnels. 200 Auszubildende, 4.934 Mitarbeiter, 1.143 Mio. Euro Umsatz 2022, damit ist die Herrenknecht AG ist ein deutscher Hersteller und weltweiter Marktführer von Tunnelvortriebsmaschinen. Das Familienunternehmen in Allmannsweier zeigte auf beeindruckende Art, was Maschinenbau leistet und als führender Premiumanbieter umfassender technischer Lösungen im maschinellen Vortrieb bei unterirdischen Infrastrukturprojekten in der ganzen Welt bietet. Die Klasse konnte eine kleine fertige Tunnelvortriebmaschine mit einem Durchmesser von knapp 10 Metern begutachten. 

Mit einer zweistündigen KKS-Tour über St. Märgen, Triberg und Hausach begann der Rückreisetag. Ein Zwischenstopp wurde bei den Vogts Bauerhöfen eingelegt. Das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogts Bauernhof versteht sich als kulturelles Forum für den ganzen Schwarzwald. Es erforscht und vermittelt die Kulturgeschichte aller ländlichen Schwarzwaldregionen und stellt auf beeindruckender Weise das landwirtschaftliche Leben des Schwarzwaldes dar. Die Besucher vom Berufskolleg für Technik in Lüdenscheid haben so ein informatives, abwechslungsreiches Museum erlebt, wobei die landwirtschaftliche Bedeutung der Vergangenheit bis zur heutigen Zeit für unsere Gesellschaft in den Blickpunkt genommen wurde. Diese ländliche Kulturgeschichte des Schwarzwaldes findet ebenso in unserer heimischen Region ihre Bedeutung und Vielfalt wieder. 

Bevor der Bus den Raithelplatz in Lüdenscheid erreichte, machte sich die BKT-Gruppe noch auf eine intensiv Entdeckungstour bei Mercedes Benz in Rastatt auf. Bei dieser Besichtigung konnten die Schüler zum Ende viele faszinierende Einblicke in die moderne Automobilproduktion kennenlernen. Hiermit wurde wie zu Beginn auch die Elektromobilität und die zukünftigen Möglichkeiten in den Vordergrund gestellt. Aber auch Möglichkeiten zur Ausbildung und von Studienplätzen wurden den Schülern vorgestellt. Bei strahlendem blauem Himmel und schönstem Sonnenschein endete die diesjährige Studienfahrt des beruflichen Gymnasiums, welche durch die Corona Maßnahme des Landes NRW mitfinanziert wurde. Über diese finanzielle Förderung und vor allem über zahlreichen Begegnungen und Einblicke haben wir uns bei sonnigen Tagen sehr gefreut. Daher bleibt nur zu sagen: „Danken heißt sich freuen können!“ 

Verfasser: Marcus Kretschmer Klassenleitung GOST 11 - Berufliches Gymnasium BKT Lüdenscheid
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